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und York; die Norbarmee unter dem schwebischen Kronprinzen Bernabotte, unter ihm die preußischen Generale Tauentzien und Bülow. In allen brei Armeen waren die Völker gemischt. Der erste Sieg der Verbünbeten würde im Norben erfochten. Hier war Oubinot bis in die Nähe von Berlin vorgerückt. Bernabotte wollte die Hauptstabt Preußens den Feinben preisgeben. Doch Bülow und Tauentzien schlugen den seinblichen Angriff füblich von Berlin bei Großbeeren ab (23. August)1). Drei Tage baraus würde der zweite Sieg von Blücher an der Katzbach (26. August) erfochten. Napoleon war von Dresben nach Osten aufgebrochen. Blücher Wich vor ihm zurück. Auf die Kunbe von dem Anrücken der Süb-armee gegen Dresben kehrte Napoleon selbst schleunigst zurück. Darauf ging Blücher wieber vor und stürzte die unter Macbonalb über die steilen Abhänge der Katzbach und Wütenben Neiße vvr-bringenben Franzosen in die reißenben Fluten. Napoleons Rückkehr nach Dresben verhinberte den von der Sübarmee zu langsam unternommenen Angriff auf Dresben. Schwarzenberg mußte unter großen Verlusten zurück (26.-27. August). Vanbamme würde den Verbünbeten in den Rücken gefanbt. Doch Prinz Eugen von Württemberg und der Russe Ostermann erreichten die böhmische Seite und stellten sich bei Kulm dem französischen Korps entgegen; und als biefes von Kleist im Rücken gefaßt würde, ba erlag es bei Nollenborf völlig (29.—30. August). So würde die Scharte von Dresben wieber ausgewetzt. Jetzt versuchte Napoleon einen zweiten Vorstoß nach Norben: der Marfchall Ney erlag bei Denne-witz (6. September) der Tapferkeit der Preußen unter Tauentzien und Bülow. Nach biefen Erfolgen würden im Teplitzer Vertrage vom 9. September zwischen Preußen, Österreich und Rußlanb bestimmtere Verabrebungen über die zukünftige Gestaltung Deutsch-laubs getroffen (Auflösung des Rheinbunbes, zukünftige Unabhängigkeit der beutfchen Staaten, Wieberherstellung Österreichs und Preußens in den Grenzen von 1805, friebüche Vereinbarung der brei Mächte über Warschau u. a.). Blücher beschloß nun über die
i) Von Hamburg aus sollte Davoust, von Magdeburg aus Girard zu Hilfe kommen; doch bei Hagelberg (27. August) schlug die preußische Landwehr Girards Kolonnen in mörderischer Wut mit dem Kolben nieder; auch Davoust mußte infolge der Niederlagen der Franzosen zurück, bei Gadebusch kämpften die Lützower mit einem Teil des Davoustschen Korps, hier fiel Theodor Körner.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Napoleons Kulm Norben Rheinbunbes Warschau Hamburg Magdeburg Hagelberg Gadebusch
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Elbe zu gehen, um mit der Nordarmee Fühlung zu bekommen. Am 3. Oktober wurde der Übergang bei Wartenburg bewerkstelligt, wobei sich Jork seinen Ehrennamen verdiente. Auch die Nordarmee ging über die Elbe. Napoleon verließ Dresden und sammelte sein Heer um Leipzig; hier kam es zur Entscheidungsschlacht (16.—19. Oktober). Am 16. Oktober kämpfte Napoleon selbst im Süden gegen die Schwarzenbergische Armee, Marmont im Norden gegen Blücher; den Rückzug der Franzosen nach Westen deckte Bertrand bei Lindenau. Die kraftvollen Vorstöße seines Heeres bei Wachau und Liebertwolkwitz hielt Napoleon für so erfolgreich, daß er um zwei Uhr die Glocken in Leipzig läuten ließ. Doch in Wirklichkeit war die Hauptarmee nicht geschlagen, nur der zwischen Elster und Pleiße unter Merveldt und Giulay befindliche linke Flügel der Hauptarmee war bei Lindenau und Connewitz zurückgedrängt; dagegen hatten Blücher und Jork im Norden bei Möckern entschieden gesiegt. Am 17. Oktober, einem Sonntage, kam es nur zu unbedeutenden Gefechten. Napoleon unterhandelte durch den gefangenen Merveldt mit den Monarchen; man würdigte ihn jetzt nicht einmal mehr einer Antwort. Jetzt rückte auch Bernadotte heran, fo schloß sich der eiserne Ring. Die Franzosen waren am 18. Oktober etwas näher auf Leipzig zurückgegangen. Napoleon selbst kämpfte wieder im Süden, um Probstheyda, bis zum Abend hielt er sich in seiner Stellung; doch ringsum hatten die Franzosen zurückweichen müssen. Im letzten Augenblicke waren die Sachsen zu den Heeren der Verbündeten übergetreten. Die Völkerschlacht endete mit der völligen Niederlage der Franzosen. An 90000 Mann führte Napoleon noch zurück an den Rhein. Bei Hanau wurden die Fliehenden von den Bayern (die am 8. Oktober im Vertrage von Ried^) zu den Verbündeten übergetreten waren), angegriffen, doch ohne Erfolg (30.-31. Okt.).
Die Schlacht bei Leipzig befreite Deutschland bis zum Rheine von der Fremdherrschaft. Die Festungen mußten kapitulieren, einige hielten sich noch bis zum Schlüsse der Freiheitskriege. Die von Napoleon eingesetzten französischen Rheinbundsfürsten verließen ihre Länder, die ehemaligen Fürstengeschlechter kehrten zurück. Wenigstens in den norddeutschen Rheinbundsstaaten herrschte zumeist
Vgl. Sz. 381 d.
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Extrahierte Personennamen: Jork Napoleon Napoleon Bertrand Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon
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verordnete der Oberfeldherr ein gemeinsames Erkennungszeichen für alle Kontingente. Die Verfassung des Norddeutschen Bundes verlangte von allen Kontingenten eine Bekleidung in den preußischen Grundfarben und nach preußischem Schnitt. Bei der Ausgestaltung des Bundes zum heutigen Reiche wurden den Württembergern und Bauern auch hinsichtlich der Uniform gewisse Borrechte eingeräumt. *) — Äsei, Die Fahne ist nach wie vor das Heiligtum der Truppe. — Mit Hurraruf Schlacht un^ Signalen wird der Angriff eröffnet. — Vor dem Heere bewegen u°nd Schfacht.sich Patrouillen und Vorposten, ihnen folgt die Avantgarde, dahinter das Gros des Heeres. Bei der Schlachtaufstellung, die heute ganz dem Gelände angepaßt wird, muß der Feldherr vor allem darauf sein Augenmerk richten, daß die verschiedenen Waffengattungen sich wirksam unterstützen können. Der Frontalangriff wird möglichst mit dem Flankenangriff verbunden weiden. Das Centrum wird in der Regel die Infanterie bilden. Neben ihr, bald hinter, bald vor ihr, fährt Artillerie auf, um den Gegner zu erschüttern. Immer wird ein Teil der gesamten Truppen in der Reserve behalten, um im nötigen Augenblick in die Schlacht eingreifen zu können. Die Kavallerie wird heute in der Schlacht weniger verwendet, für gewöhnlich nur zur Aufklärung vor und zur Verfolgung nach der Schlacht. 2) — In der Schlacht um Elsaßhausen bei Wörth suchte zunächst die Artillerie die feindliche Stellung zu erschüttern und dem Fußvolke Bahn zu machen. Vom Feuer der Batterien unterstützt, griff die Infanterie an. (Je nach den Umständen geht das Fußvolk in Kolonnen vor oder löst sich in Tirailleurlinien auf). Als das Fußvolk nahe genug an den Feind herangekommen war, ging es zum Sturm über. Die aus der Ordnung gekommenen Truppenverbände wurden schnell wieder geschlossen, um den Gegenstoß der Franzosen zu erwarten. Als bei diesem Gegenstoß einzelne Teile in eine rückgängige Bewegung gerieten, half die Artillerie den Feind wieder zurückdrängen. Der darauf erfolgende französische Kavallerieangriff wurde durch unsere Infanterie und Artillerie zurückgeworfen. Nun wurden frische Truppen von dem obersten
*) Auch die sächsischen Truppen haben mancherlei Eigentümlichkeiten in der Uniform.
2) Vgl. zu dem ganzen Abschnitt über Schlachtaufstellung und Schlacht den Aufsatz von v. Kaltenborn: „Heerwesen und Kriegsführung in der Neuzeit" in den Preuß. Jahrb.. 50. Bd. (1882), S. 539 ff.
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Heerführer zur Unterstützung der bisherigen auf das Schlachtfeld geworfen, um den letzten Stoß auf das feindliche Centrum bei Frofchwiller auszuführen. Schon waren auch Vorkehrungen getroffen, um die Rückzugslinie der Feinde zu gefährden. Artillerie und Kavallerie nahmen die Verfolgung auf. 3 nt a^en Reiche zerfielen die beiden Reichsfestungen Kehl und Philippsburg immer 8-^°«" mehr, zuletzt wurden dieselben ganz ausgegeben. Der Deutsche Bund erhob Mainz, Luxemburg, Landau, Ulm und Rastatt zu Bundesfestungen. In dem Norddeutschen Bunde wurde dem Bundespräsidium das Festungswefen des gesamten Bundes untergeordnet, ähnlich in der heutigen Reichsverfassung; Württemberg und Bayern sind auch hierbei bestimmte Reservate geblieben. Nach dem Kriege von 1870 sind viele Festungen geschleift, die wichtigeren dagegen sind stärker befestigt; bei der Wirkung der heutigen Geschosse bedurfte es teilweise eines Umbaues der Festungen. •xjnt ^ite^ung letzten deutsch-sranzösischen Kriege hat zwar der sranzöstfche ^estungs- sge[agerung. gürtet das Vordringen der deutschen Heere nicht aushalten können; wohl aber mußten starke Streitmassen zur Einschließung und Belagerung der Festungen zurückgelassen werden. Besonders Metz und Straßburg konnten als Stützpunkte feindlicher Armeen dem in Frankreich vordringenden deutschen Heere gefährlich werden. Bald nach der Schlacht bei Wörth richtete sich die Besatzung von Straßburg auf eine Belagerung ein durch Verproviantierung, Zerstörung der Eisenbahneinsahrt, Besetzung der Außenwerke, Niederlegen der Deckungen im Vorlande und ähnliches. Bei dem weiten Umfange der heutigen Befestigungen ist ein zahlreiches Besatzungs- und Belagerungskorps vonnöten. Schweres Geschütz wurde von den Belagernden an die Festung herangeführt. Der Ring wurde enger und enger geschlossen. Durch die Beschießung der Stadt hoffte man die Straßburger zur Kapitulation zu zwingen. Wohl richtete das sechstägige Bombardement großen Schaden in der Festung an, doch führte es nicht zum Ziele; so beschloß General v. Werder zum förmlichen Angriff überzugehen. Noch vier Wochen hielt sich die Stadt. *) — Das ganze Verpflegungswesen wurde in der Zetf8"*^^.
i) Preußische Jahrbücher, 68. 93b., Oktoberheft 1891, S. 475: „Thatsächlich hat auch die beutsche Kriegführung im Jahre 1870 eine Reihe von wichtigen Festungen, Toul, Schlettstabt, Breisach, Verbun, La Fere, Diebenhofen,
Malmeby, Mezieres, durch Bombarbement zur Kapitulation gebracht. Straßburg ... ist erst vor der wirklichen Belagerung gefallen."
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er sah sein Heil im Rückzüge, so ging n. a. Hameln verloren. Schließlich wurde die unglückliche Armee in dem Mündungsgebiet zwischen der Elbe und Weser so eng eingeschlossen, daß sie zur Kapitulation gezwungen wurde (8. Sept. zu Zeven). So waren die westfälisch -Hannoveranischen Gebiete den Franzosen offen, und damit drohte auch den preußischen Stammlanden Gefahr. Von Südwesten her zog ein anderes französisches Heer unter Soubise heran, mit ihm vereinigt die Reichsexekutionsarmee. In Gotha überfielen 1500 preußische Reiter unter Seydlitz 8000 Franzosen; unweit Merseburg bei Roßbach errang Friedrich einen fröhlichen Sieg (5. November) über Franzosen und Reichstruppenl), der des Preußenkönigs Volksbeliebtheit ungemein steigerte. Nun aber wurde es höchste Zeit, daß sich Friedrich nach Schlesien wandte. Hier war Winterseld, der dem Könige so nahe stand, bei Moys gefallen. Schweidnitz war von den Österreichern genommen, Breslau ebenfalls von ihnen besetzt, der Prinz von Braunschweig-Bevern gefangen worden. Da zog Friedrich heran; den Rest der Bevernschen Armee zog er an sich. Trotz der geringen Zahl seines Heeres, trotz der Anstrengungen, die dasselbe in den letzten Wochen zu bestehen hatte, trotz der trefflichen Stellung der Österreicher beschloß der große König, sie dennoch anzugreifen. Seine begeisterte Rede riß die Generale mit sich fort. Seine Kriegskunst errang den Sieg bei Leuthen^) (5. Dezember). So konnte sich Friedrich in Schlesien behaupten, und Sachsen blieb seine Kriegsprovinz. Im Nordosten hatten die Russen den preußischen General Lehwaldt bei Groß-Jägersdors (30. Juli) geschlagen; doch Apraxin, der Führer der Russen, zog sich zurück, als die Nachricht von der Erkrankung der Kaiserin Elisabeth kam.
Im Jahre 1758 bemächtigte sich Friedrich im April der Festung Schweidnitz; Anfang Mai stand er schon vor Olmütz, doch er konnte die Stadt nicht nehmen und gab die Belagerung auf. Die Russen näherten sich sengend und plündernd der Oder. Bei Zorndorf (25. August)3) ereilte der König den Feind. Die Wut der Preußen stieg aufs höchste, als sie die Spuren der russischen Horden erblickten, die soeben auch Küstrin in Brand ge-
!) Vergl. Sz. 263. —
2) Vergl. Sz. 303. —
3) Vgl. Sz. 282 u. 304.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrich Friedrich August
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Sympathien der Schleswig-Holsteiner wie auch des preußischen Landtages waren auf seiten Friedrichs von Augustenburg. Der preußische Landtag verweigerte die Anleihe, welche die Regierung forderte (22. Jan. 64), und wurde wiederum aufgelöst. General Wrangel führte die Preußen, Gablenz die Österreicher. Letzterer ging auf das Danewerk los, im Westen von einem preußischen Korps unter Falckenstein unterstützt. Das Danewerk konnte von den Dänen nicht behauptet werden, als Prinz Friedrich Karl nach einem unglücklichen Angriff auf Miffunde bei Arnis über die Schlei ging (Anfg. Febr.). Die Österreicher siegten bei Översee (6. Febr.). Düppel wurde von den Preußen erstürmt (18. April); Fridericia von den Dänen aufgegeben. Durch Englands Vermittelung kam eine Waffenruhe zustande (12. Mai bis 26. Juni). Die Verhandlungen in London verliefen ergebnislos. Preußens und Österreichs Vorschlag, die Elbherzogtümer zu einem mit Dänemark nur durch Personalunion verbundenen Sonderstaate zu vereinigen, wurde von den Dänen abgewiesen. Nach Ablauf des Waffenstillstandes nahmen die Preußen Alfen und ganz Jütland. Selbst zur See waren die Verbündeten siegreich. So kam ant 30. Okt. 1864 der Wiener Friede zustande: Dänemark tritt Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich ab. — Aber was sollte nun aus den Herzogtümern werden ? Preußen war nicht abgeneigt, dieselben dem Augustenburger zu übertaffen; nur erforderte es Preußens Interesse, dafür zu sorgen, daß nicht in seinem Rücken ein neuer, preußenfeindlicher Kleinstaat entstände. Bismarck forderte also von dem Augustenburger bestimmte Zusagen. Österreich wollte vor allem einen Machtzuwachs Preußens verhindern; deshalb unterstützte es seinerseits den Augustenburger viel bereitwilliger als Preußen. Im übrigen Deutschland war man nach wie vor der Ansicht, keinem anderen gebühre das eroberte Land, als Friedrich Viii. von Augustenburg. Zunächst verabredeten Ende 64 die beiden Sieger eine gemeinsame Verwaltung der Herzogtümer. Die Bundestruppen verließen Holstein. Als auch jetzt Österreich für den Augustenburger Partei ergriff, stellte Bismarck eine Reihe von Bedingungen auf (Febr. 1865), deren Erfüllung Preußen um feiner selbst willen fordern mußte: Anschluß der Herzogtümer an Preußen inbezng auf Heer und Marine (Ober-Aufsichtsrecht Preußens über den zu
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Entschädigung für dieselben. Die legislaüve Versammlung in Frankreich (1791—1792) verweigerte schließlich eine bestimmte Entschädigung; sie wollte durchaus den Krieg, in der Hoffnung, daß das französische Volk durch kriegerische Erfolge sich leichter zu der von jener geplanten Republik gewinnen lassen würde. Um den Franzosen jeden Anlaß zum Kriege zu nehmen, wurde ihrem Verlangen, den Emigranten den Aufenthalt an der Grenze zu verbieten, nachgegeben. Jetzt forderte die französische Nationalversammlung in herausfordernder Weise, der Kaiser sollte von jeder Vereinigung gegen Frankreich abstehen. Darauf durfte dieser nicht eingehen.
Er verband sich im Februar 1792 mit Preußen zu einem Schutzbündnis. Da erklärte Frankreich an Österreich den Krieg (April 1792). Inzwischen war Leopold Ii. gestorben (Ansang März), Franz Ii- ^anzn.
0 I > r (1792-1806.)
wurde sein Nachfolger.
Die Verbündeten waren von vornherein uneinig. Österreich nahm den alten belgisch-bayrischen Tauschplan wieder auf, auch begehrte es Ansbach und Baireuth. Preußens Minister, Haugwitz und Luchesiui, erstrebten die Erwerbung von Jülich und Berg, wofür der Pfälzer in Elsaß-Lothringen entschädigt werden sollte. Auch bezüglich des Feldzugsplaues konnte man sich nicht einigen. Der preußische Oberbefehlshaber, der Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Brauufchweig, wollte keine Verbindung mit dem österreichischen Korps; auch ging er sehr langsam zu Werke, während sein König zur Eile drängte. Ein Fehler war auch das geharnischte, unter dem Einfluffe französischer Emigranten verfaßte Kriegsmanifest vom 25. Juli, das der Braunschweiger bei seinem Einmarsch in Frankreich verbreiten ließ; dasselbe regte durch seine Drohungen nur den Patriotismus der Franzosen mächtig an.
Die Preußen marschierten über Trier und Luxemburg in der Richtung auf Verdun. Die Österreicher unter Elerfait näherten sich aus dem südlichen Belgien. Verdun und Longwy wurden genommen. Dann ging der Marsch durch den Argonner Walb.
Die Franzosen unter Dumouriez vereinigten sich mit dem Korps Kellermann, das bei Metz stand; doch die Pässe des Argonner Waldes wurden von den Verbündeten besetzt. Bei Valmy (20. Sept.) beschränkte sich der Herzog von Braunschweig auf eine nutzlose Kanonade; ein frischer Angriff hätte gewiß die noch ungeübte, junge, französische Armee besiegt. Unter Scheinverhandlungen zog
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das preußische Heer zurück; unterwegs hatte es durch Krankheit noch viel zu leiden; der Mut und die Zuversicht der Franzosen wurde nicht wenig durch diese Erfolge über die sridericianische Armee gesteigert. Dumouriez ging darauf in die Niederlande, die von den Österreichern unter dem Herzoge von Sachsen gedeckt wurden; bei Jemappes werden diese im November von den Franzosen geschlagen. Belgien gerät in die Hände Frankreichs. Der Rückzug der Preußen nötigte auch die Österreicher, die unter Hohenlohe in Lothringen eingedrungen waren, zur Umkehr. Unter Custine gingen die Franzosen von Landau aus den Rhein abwärts über Speyer, Worms, Mainz und Frankfurt. Alle diese Städte wurden genommen. In Mainz wurde die rheinische Republik errichtet. Nur Frankfurt wurde noch im Dezember 1792 von einem preußischen Korps zurückerobert. Aber groß genug waren in diesem ersten Kriegsjahre die Ersolge der Franzosen, denen auch Savoyen zugefallen war.
Die Hinrichtung Ludwigs Xvi. von Frankreich (Januar 1793) und die Absicht des Konvents (1792—1795), den revolutionären Ideen in Gesamteuropa zum Siege zu verhelfen, erweiterte die Koalition: England, Holland, Spanien und das Reich traten jetzt den Verbündeten bei. Die Ereignisse im Osten, die zweite Teilung Polens, konnten die Beziehungen zwischen Österreich und Preußen nur noch verschlimmern. Der Kaiser berief den Minister Thugut, einen ausgesprochenen Feind der Preußen. Mißtrauen unter den Verbündeten lähmte die Kriegsführung auch des Jahres 1793. Die Preußen nahmen Mainz und rückten in die Pfalz ein. Wieder stand ein österreichisches Heer ihnen zur linken unter dem General Wurmser. Doch kam es zu keinen gemeinsamen Operationen.
Die Preußen drangen bis Pirmasens vor und behaupteten sich hier. Als der französische General Hoche sie angriff, wurde er bei Kaiserslautern (Nov. 1793) geschlagen; dann aber wandte er sich gegen die Österreicher und siegte über Wurmser bei Weißenburg und Wörth (Dezember) und befreite Landau. In Belgien hatten die Österreicher in diesem Jahre größere Erfolge. Der Prinz von Kobnrg eroberte das Land wieder nach seinem Siege bei Neerwinden (März 1793). Doch die Engländer waren auf die Eroberung von Dünkirchen aus, und der Minister Thugut wollte die Eroberung der Pikardie. So wurde auch hier ein Vorstoß in
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Thüringischen vorwärts, das Hauptheer unter Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, ein Flügel unter Hohenlohe. Napoleons Plan war, von Bamberg aus den Feind östlich zu umgehen. In drei Heersäulen ließ er seine Truppen nach Norden marschieren. Der Herzog von Braunschweig, der den schnellen Vorstoß in die Maingegend versäumt hatte, mußte infolge des überraschenden Vordringens des Gegners den Rückmarsch befehlen. Das westliche französische Korps unter Lannes drängte bei Saalfeld (10. Oktober) den Hohenzollernprinzen Louis Ferdinand zurück; der hochherzige Fürst verlor hier sein Leben. Lannes vereinigte sich darauf mit dem östlichen Korps, und nun schlug Napoleon mit diesen beiden vereinten Heeren bei Jena am 14. Oktober die Preußen unter Hohenlohe. Durch die nächtliche, nnverwehrte Besetzung des Landgrafenberges bei Jena hatte Napoleon die beherrschende Stellung gewonnen. An demselben Tage griffen die Franzosen unter Bernadotte und Davoust das im Marsch begriffene preußische Hauptheer bei Auerstädt an; auch dieses wurde geschlagen. Da der Oberfeldherr in der Schlacht tödlich verwundet wurde, fehlte es an der nötigen Leitung. Nur der linke Flügel wurde von Scharnhorst gut geführt. Auf dem Rückzüge nach Magdeburg wurde das Hauptheer in das in gänzlicher Auflösung begriffene Hohenlohefche Korps mit hineingerissen. Auch die preußische Reservearmee wurde am 17. Oktober bei Halle besiegt. Meist ohne Not und ohne Widerstand ergab sich Festung auf Festung, von unfähigen, greisenhaften Gouverneuren dem Feinde überantwortet; nur Kolberg, Graudenz, Silberberg, Glatz und Kosel hielten sich tapfer, Kolberg von Nettelbeck, Gneisenau und Schill, Graudenz von Courbiöre ruhmvoll verteidigt. Nach den Siegen in Thüringen ging Napoleon direkt auf Berlin los. Schon Ende Oktober befand er sich in der preußischen Hauptstadt. Friedrich Wilhelm und die edle Königin Luise hatten sich nach Ostpreußen begeben. Von Berlin aus erließ Napoleon im „Berliner Dekret" den Befehl, daß alle englischen Waren in den Ländern, die unter Napoleons Einfluß standen, konfisziert werden sollten (Kontinentalsperre). Das Korps, das Blücher zusammengehalten und aus Thüringen nach Norden geführt, wurde bei Ratkau, in der Nähe von Lübeck, nach ehrenvollem Widerstande zur Ergebung gezwungen (int November); das Hohenlohefche Korps hatte sich Ende Oktober
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benachrichtigt, aber nicht die fremden Kabinette, wie die französische Regierung unwahr behauptete. Das ganze deutsche Volk flammte auf in edlem Zorn gegen die welsche Unbill. Am 19. Juli wurde die französische Kriegserklärung in Berlin übergeben, die erste und einzige Note, die zwischen Preußen und Frankreich in der ganzen Angelegenheit gewechselt wurde. Nun sollte sich zeigen, ob der französische Kriegsminister Leboeuf Recht hatte, als er Frankreich für „erzbereit" zum Kriege erklärte. — In kurzer Zeit war die Mobilmachung des Norddeutschen Bundes und der süddeutschen Staaten, die treu zu Preußen hielten, vollendet. Die Einigkeit Deutschlands verhinderte Österreich und Italien an der Teilnahme. Moltkes Plan war schon 1867 fertig gewesen. Wieder wurden drei Armeen aufgestellt; von Koblenz her ging die erste Armee unter Steinmetz die Mosel und dann die Saar aufwärts, in der Richtung auf Saarbrücken^ von Mainz herkam die zweite, die Hauptarmee, unter Prinz Friedrich Karl über Kaiserslautern ebenfalls auf Saarbrücken, von Speyer aus die dritte, aus nord- und süddeutschen Korps zusammengesetzte Armee unter dem Oberbefehl des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm über Landau in der Richtung aus Weißenburg. Die norddeutsche Bundesflotte bekam den Auftrag, die deutschen Küsten zu schützen. Die Franzosen waren nicht so schnell wie die Deutschen mit ihrer Mobilmachung fertig. Von Metz aus rückte Bazaine nach Osten, im Elsaß sammelte Mac Mahon seine Armee. Nach einem unbedeutenden, von den Franzosen zu einem großen Siege aufgebauschten Gefechte bei Saarbrücken (2. August) kam zuerst ein Teil der dritten Armee bei Weißenbnrg (4. August) ins Feuer. Die Vorhut Mac Mahons wurde geworfen. Zwei Tage darauf wurde von derselben Armee der blutige Sieg bei Wörthx) über das Gros des Mac Mahonschen Heeres errungen. An demselben Tage siegten Teile der ersten und zweiten Armee in dem gleichfalls sehr blutigen Gefechte bei Spichern,. in der Nähe von Saarbrücken, über einen Teil des Bazaineschen Heeres. Jetzt galt es, den Abzug Bazaines aufzuhalten. Durch den Sieg der ersten Armee bei Colombey östlich von Metz (14. Aug.) wurden die im Rückzüge begriffenen Franzosen festgehalten. Durch den Sieg der zweiten Armee bei Mars la Tour
x) Vergl. Sz. 499 und 500.
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TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Extrahierte Personennamen: Leboeuf Friedrich_Karl_über_Kaiserslautern Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Metz August August Colombey Metz
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Frankreich Frankreich Deutschlands Italien Koblenz Mainz Speyer Landau Weißenburg Mahon Weißenbnrg Bazaineschen_Heeres